Konzert der Eberbacher Kantorei:
"Die Schöpfung" in der Michaelskirche

Mit dem Karlsruher Barockorchester, Sabine Götz (Sopran), Sebastian Hübner (Tenor) und Jens Hamann (Bass) führte die Eberbacher Kantorei am 24. Januar 2010 die „Schöpfung“ von Josef Haydn auf. Die Leitung hatte Bezirkskantor Achim Plagge. Als ein „Fest der Sinne“, eine „Organisatorische und künstlerische Glanzleistung“ und „Kantorei singt dem Schöpfer glanzvolles Lob“ überschrieb die Presse ihre Berichte über die beeindruckende Aufführung in der bis auf den letzten Platz besetzten evangelischen Michaelskirche.
Wieder einmal hatte Achim Plagge mit der Wahl der Künstler, Sänger und Orchester, eine glückliche Hand bewiesen. Sehr einfühlsam und mit kultivierter Stimmführung interpretierten die Sänger Haydns Meisterwerk, und das Orchester entführte mit den Originalinstrumenten die Zuhörer in die Klang- und Gefühlswelt der Wiener Klassik.

Aber nicht nur die Aufführung selbst war ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis, auch die Präsentation des Werkes durch das Plakat zu dessen Ankündigung und das Programmheft trugen zur eindrucksvollen Gesamtwirkung bei.
Der Verein der Freunde der Eberbacher Kantorei (Förderverein) konnte für die Gestaltung von Plakat und Programmheft Schülerinnen und Schüler der Realschule Eberbach zur Mitarbeit für dieses Projekt im Rahmen des Unterrichts in den Fächern Bildende Kunst, Musik und Deutsch gewinnen. Grundgedanke war im Fach Bildende Kunst die gemeinsame Erarbeitung der biblischen Schöpfungsgeschichte. Im Fach Musik und Deutsch war die Aufgabe, einen Text über den Komponisten Joseph Haydn zu schreiben und einen Text über das Oratorium.
Dann ließen die begleitenden Fachlehrer, Andreas Forberger, Karl-Frieder Schreiber und Robert Bittner, der Fantasie der Schülerinnen und Schüler freien Gestaltungsraum. Das Ergebnis der Arbeiten war genau so kreativ und eindrucksvoll wie die musikalische Interpretation der Schöpfung selbst. Alle Bilder wurden zudem in einer Ausstellung in der Kirche am Konzerttag den Besuchern gezeigt.

Eine weitere Besonderheit vor dem eigentlichen Konzert war die Idee, die alten Barockinstrumente im Rahmen der öffentlichen Generalprobe am Vortag vorzustellen. Von den Verschiedenheiten der heutigen Geigen und den zweihundert Jahre älteren Instrumenten, die Konzertmeister Dietrich Schütz erklärte, über die anderen Streichinstrumente, das Hammerklavier bis zu den Holz- und Blechblasinstrumenten und den Pauken reichte der für die Kinder und Jugendlichen unterhaltsame Vorstellungsreigen.
Mit viel Einfühlungsvermögen in die kindliche Vorstellungswelt verknüpfte Plagge die Verwendung der Instrumente bei Haydn mit dem textlichen Schöpfungsgeschehen und wie er die Tiere in seiner Musik durch die einzelnen Instrumente umgesetzt hat. „Wie das Röhren des Tyrannosaurus Rex“, antwortete ein kleiner Junge auf die Frage, welches Tier der Schöpfungsgeschichte durch das Kontra-Fagott wohl dargestellt werde.

Die Aufführung von Haydns Schöpfung bildete die Fortsetzung der alljährlichen Konzerte, die neben der eigentlichen Kirchenmusik im Gottesdienst, immer einen Höhepunkt im Kulturkalender der Stadt Eberbach darstellen. Sie werden nicht zuletzt durch den Förderverein „Freunde der Eberbacher Kantorei e.V.“ und großzügige Sponsoren in diesem Umfange erst ermöglicht.

Bruno Schmitt

Top Impressum/ Datenschutz Links Home