1. Badischer Kirchenmusikkongress:
Interview mit Dr. Kreplin

Beim 1. Badischen Kirchenmusikkongress am 23. Juni 2012 wurden die TeilnehmerInnen gebeten, für eine Studie ihre Statements zur Tagung spontan in Fragebögen einzutragen, die anschließend eingesammelt wurden – keine leichte Aufgabe.
Aus einem gewissen Abstand lassen sich die Dinge besser überschauen. Das gilt nicht nur beim Betrachten von Landschaften, sondern auch beim Rückblick auf ein besonderes Ereignis.
Welches Fazit zieht inzwischen OKR Dr. Matthias Kreplin? Im folgenden Interview erfahren Sie, wie er Ablauf und Erfolg des Kongresses einschätzt. Die Fragen stellte Renate Schulz.

Herr Dr. Kreplin, der konzeptionelle und organisatorische Aufwand für den Kirchenmusikkongress war sehr groß. Welche Zielvorstellungen waren damit verbunden – und konnten sie in allen Bereichen verwirklicht werden?

Mit dem Kongress sollte das Miteinander unter den badischen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker gestärkt werden – und zwar über die verschiedenen Sparten und Stilrichtungen hinweg, aber auch zwischen beruflich, neben- und ehrenamtlich Tätigen. Außerdem sollte ein qualifiziertes Fortbildungsangebot gerade für neben- und ehrenamtlich Tätige angeboten werden. Und schließlich sollte im Jahr der Kirchenmusik die Kraft der badischen Kirchenmusik auch nach außen dargestellt werden. Ich glaube, die ersten beiden Ziele wurden gut erreicht – wenn noch mehr Personen teilgenommen hätten, wäre dies sogar noch eindrücklicher zu erleben gewesen. Die Darstellung nach außen litt nicht an der Qualität des hervorragenden Konzerts am Freitag Abend und des eindrucksvollen Gottesdienstes am Samstag, sondern an der mangelnden Resonanz bei Außenstehenden. Hier konkurrierte der Kirchenmusikkongress mit der Fußball-Europameisterschaft und den vielen anderen Angeboten der Sommerzeit.

Beim Kongress selbst waren Sie überall unterwegs, haben verschiedene Veranstaltungen besucht und zahlreiche Gespräche geführt. Wie würden Sie die Atmosphäre beschreiben?

Die Atmosphäre war nach meinem Erleben sehr gut. Das warme, sonnige Wetter, die Andacht am Morgen, das vielseitige Workshopangebot und auch die sehr gute Organisation samt der zuvorkommenden Bewirtung schufen eine Atmosphäre, die Begegnungen erleichterte. Ich bin an diesem Tag mit vielen in Kontakt gekommen – und manche, mit denen ich gerne gesprochen hätte, waren schon wieder weg, bevor ich sie begrüßen konnte.

Welche Spuren wird der Kongress hinterlassen? Welche Impulse kann er setzen?

Eine konkrete Spur ist das Chorheft, das extra für den Abschlussgottesdienst erarbeitet worden war. Ich finde es toll, dass sämtliche Musik in diesem Gottesdienst extra von badischen Kantoren komponiert worden ist. Die im Chorheft veröffentlichten Sätze können nun in vielen Gemeinden die Musik bereichern. Eindrucksvoll war für mich – und ich glaube auch für viele Beteiligte – auch die Segnung der neu ausgebildeten C- und D-Musikerinnen und Musiker. Dies sollten wir auch in Zukunft begehen. Im Augenblick denken wir im Beirat für Kirchenmusik über eine Wiederholung eines solchen Kongresses in vielleicht zwei Jahren nach. Dann wird sicher noch einmal über Termin (eher im Februar / März) und über Format (Einbeziehung der Verbandsversammlungen?) nachzudenken sein.

Im schon erwähnten Fragebogen sollten die KongressteilnehmerInnen auch angeben, welche Veranstaltung sie als Höhepunkt des Tages empfunden haben. Wie hätten Sie selbst geantwortet?

Für mich bildeten die Andacht am Morgen und der Abschlussgottesdienst am Abend die Höhepunkte. Einen so kräftigen und schönen Gesang wie bei der Andacht am Morgen würde ich gerne häufiger erleben. Allein dieses Singen hatte schon eine gewaltige Kraft.

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