Rolf Schweizer zum. 80. Geburtstag

Der frühere langjährige Pforzheimer Bezirkskantor, Komponist und Landeskantor für Mittelbaden, Prof. Rolf Schweizer begeht am 14. März seinen 80. Geburtstag. Es ist unmöglich, sein langjähriges Wirken im Dienste der badischen Kirchenmusik und seine Persönlichkeit in wenigen Zeilen zu beschreiben.

Rolf Schweizer, geboren in Emmendingen, erhielt dort seine erste musikalische Ausbildung im Blasmusikverein. Er studierte Kirchenmusik in Heidelberg u. a. bei Wolfgang Fortner, Hermann Meinhard Poppen, Wolfgang Dallmann und Heinz Werner Zimmermann. Er war zehn Jahre, nämlich von 1956 bis 1966, Kantor an der Johanniskirche in Mannheim. 1966 wurde er Bezirkskantor in Pforzheim, was er bis zu seinem Ruhestand blieb. Vielfältige Tätigkeit als Chor-, Bläser- und Orchesterdirigent. 1969 wurde er zum Kirchenmusikdirektor und 1975 zum Landeskantor von Mittelbaden ernannt. Kompositorische Arbeiten vor allem auf dem Gebiet des geistlichen Liedes und der Posaunen- und Kinderchormusik; daneben liegen größere Chor- und Orchesterwerke sowie Orgelwerke vor. Schweizer wurde 1984 der Titel Professor durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg verliehen, 1991 erhielt er den Ehrenring sowie 1998 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Pforzheim. Im Ruhestand zog er 2001 nach Freiamt und war auch dort musikalisch aktiv, u.a. mit der Elztalkantorei und dem Orchester Elztalsinfonietta, solange es die Gesundheit zuließ. Das Ehepaar Schweizer lebt heute im Paul-Gerhardt-Haus Selb in der Nähe der jüngsten Tochter Constanze Schweizer-Elser, die dort Kantorin ist.
Rolf Schweizer war gleichzeitig Erneuerer und Bewahrer der Kirchenmusik, so ist auch sein wohl bekanntestes Lied „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (EG 287) sinnbildlich zu verstehen.
Ihm war sowohl der Gipfel – etwa mit der (Ur)Aufführung ganz großer Werke , gefeierten Konzertreisen im In- und Ausland, CD-Mitschnitten als auch das lange Tal des Alltags in der Chorarbeit („was mir in 35 Jahren geblieben ist, ist das stete Auf und Ab in den Chören“) vertraut. Und er war sich – trotz mancher Erfolge wie der Ernennung zum Professor – nie zu schade, die Alltags- und Aufbauarbeit selbst zu machen, etwa Orgelunterricht zu geben oder mit den Kirchenchören auf dem Lande zu proben, oder Generationen von Kindern und Jugendlichen in seiner Singschule selbst auszubilden und musikalisch – in vielen Fällen für ein Leben lang – zu prägen.
Als Landeskantor wirkte er viele Jahre in der kirchenmusikalischen Ausbildung mit und engagierte sich in der Posaunenarbeit und im Kirchenchorverband. Viele Chorhefte und Landeskirchengesangstage wurden federführend von ihm konzipiert und durchgeführt.
Auch innerhalb der Kirchenmusikerschaft konnte man sich stets auf seine loyale Unterstützung und ein offenes Ohr bei Problemen und Fragen verlassen.
Auch wenn Rolf Schweizer nun schon fast 15 Jahre im (Un)Ruhestand ist, ist sein langjähriger Einsatz für die Kirchenmusik in Baden nicht vergessen. Wir wünschen ihm alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen!
Aus Anlass des 80. Geburtstages wird es am 13. März in der Stadtkirche Pforzheim einen Gottesdienst mit anschließendem Empfang geben.

Susanne Moßmann

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